Die Geschichte vom “Glöckchen“
Wenn man in Gerlingen die Eichhagenstraße hochgeht und die Grundschule passiert, erreicht man schnell den Waldrand. Durch hohe Fichten hindurch führt links ein „blinder Weg“ hinab in ein romantisch stilles Tälchen – dem „Wolfssiepen“ (Grundkarte v.1831) von einem Rinnsal durchflossen. Das Rinnsal mündet in die Elbe. Auf einer winzigen Lichtung wurde 1951 eine Grotte aus einem Erd- und Steinwall errichtet, der sich halbkreisförmig um einen Marienbildstock fügt. Die Intention dieser Stätte war früher in einer Aufschrift an der Bedachung ausgedrückt:
„Bitte für den Frieden“.
Zwei Bänke laden zur Rast ein. In einem persönlichen Anliegen wurde diese Stätte des Gebets und der Meditation von Josef Clemens (Lauben) und Schwiegersohn Albert Eich erbaut, der auch die Pflege dieser Anlage übernahm.
Etwas unterhalb dieser Stätte wurde später (ca. Ende der sechziger Jahre) in den Bachlauf ein Laufrad eingebaut. Das Wasserrad trieb über seine Achse drei kleine Glöckchen an. Dieses Gebimmel hörte man schon von Weitem und gab dieser Stelle den Namen „Glöckchen“. Erbaut wurde dieses Laufrad bei der damaligen Firma Apparatebau Rothemühle (von Paul Büdenbender). Etwa zwei Meter unterhalb dieses Laufrades befand sich ein runder etwa vier Meter großer Teich. In der Mitte dieses Teiches stand auf einem Holzpflock ein Zwerg mit einer Angel. Hinter dem Bildstock und vor dem halbkreisförmigen Steinwall stand ein Schild getragen von vier senkrechten Pfählen auf dem zu lesen stand:
„In des Waldes stillen Hallen wo der Vögel Lieder schallen sei uns gegrüßt Maria“
In späteren Jahren wurde dieses Schild ebenso wie das Holzhäuschen auf dem Steinsockel -nach dem es mehrfach zerstört bzw. teilweise abgebrannt wurde- durch Alois Grebe in Eigeninitiative komplett erneuert und wieder aufgebaut. Der Text auf dem neuen Schild wurde nun verkürzt in deutscher Schrift in das Holz eingraviert. Er lautet nun:
„In des Waldes stillen Hallen sei uns gegrüßt Maria“
Die Geschichte des Gerlinger Glöckchens - von Uli Eich verfasst.
Die Pfosten wurden ausgetauscht & die Schilder mit Kupferblech versehen.
Das Häuschchen bekam ein neues Dach aus Schiefer und wurde von innen neu gestrichen.
Die Steinmauer wurde von Unkraut befreit und die Sitzbänke bekamen neue frische Bretter.
Die Historie des Gerlinger Glöckchens wurde auf einer Tafel nieder geschrieben und vor Ort installiert.
Vielen Dank an die Firma Langer für die tatkräftige Unterstützung bei der gesamten Arbeit!
Leider wurde das Glöckchen am 18.02.2022 durch das Orkantief "Zeynep" zerstört, doch wir werden es wieder aufbauen!
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